Seit 1964 gedenken Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener am 9. November der Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung im Jahr 1938. Nachdem jüdische Deutsche seit 1933 durch zahlreiche antisemitische Maßnahmen diskriminiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden waren, bedeuteten die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November ein Schlüsselereignis der Gewalt- und Verbrechensgeschichte des „Dritten Reiches". Die Nationalsozialisten sprachen zynisch von der „Reichskristallnacht".
Die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung und anderen Menschen, die als ,,Gemeinschaftsfremde" stigmatisiert wurden, gipfelten in dem als Eroberungs-, Rassen- und Vernichtungskrieg geführten zweiten Weltkrieg und in einem industriell organisierten Massenmord. Dies wurde in einer Gesellschaft möglich, die durch extremen Nationalismus, Rassismus, antidemokratisches Denken und Kriegsverherrlichung geprägt war. ...
Seit 1964 gedenken Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener am 9. November der Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung im Jahr 1938. Nachdem jüdische Deutsche seit 1933 durch zahlreiche antisemitische Maßnahmen diskriminiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden waren, bedeuteten die Novemberpogrome in der Nacht vom 9. auf den 10. November ein Schlüsselereignis der Gewalt- und Verbrechensgeschichte des „Dritten Reiches". Die Nationalsozialisten sprachen zynisch von der „Reichskristallnacht".
Die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung und anderen Menschen, die als ,,Gemeinschaftsfremde" stigmatisiert wurden, gipfelten in dem als Eroberungs-, Rassen- und Vernichtungskrieg geführten zweiten Weltkrieg und in einem industriell organisierten Massenmord. Dies wurde in einer Gesellschaft möglich, die durch extremen Nationalismus, Rassismus, antidemokratisches Denken und Kriegsverherrlichung geprägt war.
Zum 80. Jahrestag der barbarischen Untaten vom November 1938 müssen wir gegenwärtig mit Entsetzen feststellen, dass Orientierungsmuster wie Fremdenfeindlichkeit, Ausgrenzung, Intoleranz, Verstöße gegen die Menschenwürde und demokratische Spielregeln sowie fehlender Respekt vor staatlichen Institutionen erneut im Erstarken begriffen sind. Mit fremdenfeindlichen Parolen, Intoleranz und Ignoranz versuchen Akteure, Stimmungen zu erzeugen. Die Lehren, die unsere Gesellschaft aus ihrer Geschichte gezogen hat, werden in unterschiedlichen Bereichen insbesondere durch die Verharmlosung nationalsozialistischer Verbrechen in Frage gestellt. Mit kruden Verschwörungstheorien wird so absichtsvoll Feuer an die Fundamente unserer friedliebenden Gesellschaft und die Grundpfeiler unserer freiheitlichen Demokratie gelegt.
Daher verpflichtet uns die Erinnerung an die Novemberpogrome von 1938 in diesem Jahr ganz besonders, demokratische Wachsamkeit zu demonstrieren, für Grund- und Menschenrechte einzustehen und den populistischen Brandstiftern zu zeigen, dass es in Gelsenkirchen keinen Platz für Antisemitismus, Rassismus und völkisches Denken gibt-wir sind mehr! Ausgangspunkt des diesjährigen Schweigezugs ist die Neue Synagoge am Platz der alten Synagoge, die vor 80 Jahren in einer der finstersten Nächte der deutschen Geschichte zum Raub der Flammen wurde. Unser Weg führt im Anschluss zum Mahnmal im Stadtgarten, das seit 1950 an alle Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Dort möchten wir gemeinsam gedenken und bekunden, dass Gelsenkirchen für ein vielfältiges Miteinander und eine friedliche Zukunft eintritt. Die Demokratische Initiative ruft alle Bürgerinnen, Bürger und Gäste Gelsenki rchens auf, jeder Form von Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenzutreten. Wachsamkeit, Nachbarschaftshilfe, Mut, Zivilcourage und Engagement im Alltag finden unsere Unterstützung . Demokratie muss täglich gelebt werden, Erinnerung ist ein wichtiger Teil davon.